West Sumatra - Gewürze entdecken in unberührter Natur
Die Miniankabau- und Batak-Leute leben noch im Einklang mit der Natur, die Zeit scheint hier stehen geblieben. Sie respektieren die zahlreichen aktiven Vulkane, ohne Angst davor zu haben. Die Vulkan-Asche und die Regenwälder sind die Grundlage ihrer ihrer traditionellen Form der Landwirtschaft auf den kleinen Terrassenfeldern. Der Gewürz und Kaffeeanbau erfolgt noch in kleinen Dörfern inmitten der vorhandenen Regenwälder. Noch lassen sie sich nicht vom Boom der Palmölplantagen im Norden der Insel beeinflussen, sondern sie wollen ihre einzigartige Flora und Fauna erhalten. Sanfter Tourismus und nachhaltige Landwirtschaft sollen helfen, diese Regionen zu schützen. Durch unseren indonesischen Begleiter aus Bukittinggi hatten wir Kontakt zu vielen einheimischen Bauern, die in zahlreichen kleinen Dörfern in den Bergen leben. Das erste Mal begriffen wir, dass nur in kleinen Gewürzgärten die besten Gewürze geerntet werden. Da die meisten Gewürzpflanzen aus den Regenwäldern stammen, benötigen sie das Umfeld, den Wasserhaushalt und die angrenzende Pflanzen, um ihre typischen außergewöhnlichen Aromaverbindungen zu bilden. Die Bauern setzen verschiedene Arten von Gewürzpflanzen in ihren kleinen Gärten. Für Laien ist es nicht so einfach, die einzelnen Gewürze aufgrund ihrer Optik zu unterscheiden. Also ohne örtliche Begleiter hätten wir niemals die kleinen Gewürzgärten in den Urwäldern gefunden.
Muskatblüte am Baum, hieraus entsteht die Muskatnuss mit ihrer Macis und Kaffeefrüchte der Sorte Robusta
Die lokale Bevölkerung benötigt längst nicht alle geernteten Mengen und sind auf Exporte angewiesen. Die Logistik ist in den abgelegenen Regionen sehr aufwendig, weshalb der Hauptexport von Gewürzen zumeist aus Großplantagen in besser angebundene Regionen erfolgt. Daher haben kleine Kooperativen es schwer sich auf dem Weltmarkt zu behaupten. Die Zimt- und Nelkenbäume ähneln optisch sehr unseren Birkenbäumen und werden an den Hängen im Dschungel angepflanzt, die bis zu 3 m hohen Kardamompflanzen benötigen den Schatten der großen Urwaldbäume, und gelten als Unterwuchs. Die Kakao- und Kaffeebäume sind mit 8-12 m im Wildwuchs vergleichsweise klein, gedeihen so aber am besten. In Plantagen werden diese bei 4 m gestutzt. Die Berghänge sind oft sehr steil und schwierig zu begehen. Doch den hohen Aufwand scheuen die Bauern nicht, denn es ist ihr Land und sie wissen um die hohe Fruchtbarkeit ihrer Böden.
Frische rote Gewürznelkenfrüchte
Um die Lebensqualität der Bauern zu verbessern, engagieren sich immer mehr Menschen für einen sanften Tourismus und fördern vor allem die Landfrauen in ihrer Unabhängigkeit. Nach wie vor ist es in muslimischen Ländern nicht üblich, dass die Frauen ihren Unterhallt selbst verdienen dürfen. Umul Khairi führt eine gut gehende Kochschule und fördert eine Kooperative mit 20 Landfrauen. Sie ist auch Initiatorin eines nachhaltig produzierten Kopi Luwak (Katzenkaffee). In diesem Projekt wird dieser artgerecht durch wildlebende Fleckenmusang produziert. Touristen aus aller Welt können diesen besonderen Kaffee in einer kleinen Kaffeestube sich vom außergewöhnlichem Aroma überzeugen und es genießen. Um die Produkte nach internationalem Standard zu exportieren, wird das Projekt durch Fördermittel der Regierung unterstützt.
Landfrauen im Dorf Palupuh - West Sumatra 2017
Sehr bekannt in West Sumatra ist seine berühmte Padangküche. Sehr scharf für die Haltbarkeit der Speisen und in jedem Restaurant der Padangregion bekommen Sie keine Speisekarte, sondern Sie suchen aus 12 bis zu 20 verschieden angerichteten Schalen Ihr Lieblingsgericht heraus. Zumeist entscheidet man sich für 2-3 Varianten, nur das, was man tatsächlich angerührt hat, wird vom Restaurant in Rechnung gestellt, die restlichen Gerichte gehen zurück für den nächsten Gast. In Europa wäre es nicht vorstellbar, aber es funktioniert. Eine uralte Esskultur der Miniankabau Bevölkerung.