Das Abavina Projekt - Permakultur ökologische Landwirtschaft im Mekong Delta
Das Mekong Delta ist eine der ursprünglichsten und fruchtbarsten Regionen der Welt, doch über 90% der Bevölkerung leben vom Reisanbau und Fischfang mit sehr geringem Einkommen. Das Ergebnis, die Land-Flucht in die großen Städte nimmt mehr zu.
Kulturpflanzen in Kombination mit Wildpflanzen sind die Grundlage einer nachhaltigen Landwirtschaft
Fluss-Landschaft im Mekong Delta
Fernab von Touristen Hochburgen liegt die Mekongdelta-Ricefieldlodge, deren Inhaber aus Augsburg seit 2018 im Mekong Delta lebt und arbeitet. Er kennt das authentische Leben in diesem einmaligen Natur Reservat. Er bietet für Touristen einen kurzen Aufenthalt mit Bootstouren durchs Mekong Delta an.
Mekong Delta Ricefieldlodge
In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Abavina Genossenschaft. Mrs. Kim Thoa führt dieses Unternehmen mit viel Ausdauer und Kontinuität seit vielen Jahren. Die Abavina Genossenschaft wird u.a. auch von verschiedenen internationalen Organisationen u.a auch von "Brot für die Welt" mit finanziellen Mitteln unterstützt. Diese werden eingesetzt, um den Lebensunterhalt für die Bauern während der Umstellung von Monokulturen in die nachhaltige Landwirtschaft zu leisten. Die Umstellung erfolgt relativ kurzfristig, innerhalb weniger Monate stellen sich erste Erfolge einer erfolgreichen Ernte auf grund des optimalen Klimas ein.
Dieses Konzept der Permakultur wird zielstrebig in verschiedenen Regionen Vietnams angesiedelt. Aber was bedeutet nachhaltige Landwirtschaft? Durch organische Düngung und die Kultivierung von verschiedenen Pflanzenarten in sogenannten Farm-Gärten. Das Konzept beruht auf Pflanzen die sich gut vertragen und sich im natürlichen Pflanzenschutz unterstützen sowie die vorhandene Wildpflanzen mit integrieren. Dazu gehört natürlich eine gute Ausbildung in der regionalen Botanik. Durch die Aufnahme der verschiedenen Pflanzenteile und der Erhaltung der Mikrobiologie, können die Pestizide weitgehends erspart bleiben und die Qualität, das Aroma und der Geschmack der Produkte verbessern sich.
Bittermelonen im Kalt-Trocknungsverfahren
Im Sommer 2020 begannen wir uns mehr mit der Flora und Fauna im Mekong Delta zu beschäftigen. Der Boden ist schlickartig und nur durch Trockenlegen und Bodenaufbesserungen mit Kokosfasern und Anlegen von Kanälen, kann man das Land für andere Pflanzenkulturen nutzen. Wir kennen zwar die Hobbygärtnerei in Deutschland, aber von tropischen Ländern hatten wir keine Ahnung. Also probierten wir einiges, Curry-Bäume, Kaffir-Limettenbäume, Zitronengras, Anatto und natürlich auch Pfeffer haben wir getestet. Schon nach wenigen Tagen erkannten wir die Schwierigkeiten unter tropischen Bedingungen, der Schlickboden ist außergewöhnlich schwer zu bearbeiten, nass wie unbeweglicher Schlamm und sobald die Sonne darauf sheint wird dieser in wenigen Stunden hart wie Beton. Die Aufbereitung des Bodens mit großen Mengen Kokosnussfasern war unerlässlich. Eine große Herausforderung, zumal unter Mittag die Temperaturen in der Sonne schon mal über 35°C liegen. Die hier ansässigen Bauern erklärten uns, worauf es hier ankommt. Der Boden sollte immer mit niedrigen Bodendeckern bedeckt sein, das schützt vorm Austrocknen der Böden und erhält die Mikrobiologie. Viele Pflanzen, wie auch Pfeffer brauchen die großen Bäume als Sonnenschutz, sonst vertrocknen die Früchte bevor sie geerntet werden. Moringa, Ananas, Papaya, Hülsenfrüchte und Lemongras sind schnell wachsend und ideal als Zwischenkulturen geeignet.
Langer Pfeffer angepflanzt im August 2020
Erste Ernte im Frühjahr 2022
Die Düngung erfolgt organisch indem ein Sud aus kleinen Fischen und Schnecken angesetzt wird. Bei vielen verschiedenen Arten von Kräutern, Sträucher und Bäume in gemischten Gärten benötigt man kaum Pestizide als Pflanzenschutz und die geernteten Früchte enthalten ein viel intensiveres Aroma, als die aus Monokulturen. So schützt man die Natur, die Artenvielfalt bleibt erhalten, erhält qualitativ gesündere Lebensmittel und die Bauern erhalten mehr Lohn für Ihre verschiedenen Produkte und verbessern so ihre Lebensbedingungen.
Moringablätter erhält bei der Kalttrocknung die beste Qualität
Wir investierten in eine Technologie der Kalttrocknung für Kräuter, Früchte und Superfood, so können wir frische Kräuter und Gewürze schonend trocknen und haltbar machen, ohne dass die Nährstoffe und Vitamine durch die Trocknung verloren gehen. Durch Vermarktung im In- und Ausland kann man langfristig den Absatz für die Bauern sichern und nachhaltige Landwirtschaft fördern.
Nur unser Konsumverhalten entscheidet über die Zukunft unserer Welt.